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azolus@slrpnk.netto
DIE LINKE@feddit.org•Rechte Hetzinfluencer die eventuell auch in Gießen unterwegs sein werden und versuchen werden euch zu Filmen.English
7·19 days agoIch hoffe, ich treffe nicht auf Rechte Socke. Sehr gefährliche Person…
azolus@slrpnk.netto
DIE LINKE@feddit.org•Lieber Onkel Bodo, warum reichst du Klöckner die Leiter zum Fahnenmast? [Meinungsbeitrag]English
8·24 days agoWer Angesichts real existierender Unterdrückung “neutral” ist, stellt sich in Wirklichkeit auf die Seite der Unterdrücker.
Ich stimme dir in allen Punkten zu.
Aber die Message kommt nicht durch. Weiß auch nicht warum.
Am Ende des Tages können wir nur rätseln, da meines Wissens nach keine wirklich belastbaren wissenschaftlichen Erhebungen zum Thema existieren. Ich persönlich würde aber die These aufstellen, dass das an der wahrgenommen Konstruktivität ggü. den anderen parlamentarischen Parteien liegt.
Die zusehends prekär lebenden, eher bildungsfernen Wähler, die den neoliberalen Einheitsbrei hassen (also die, die für die “dIe AlTpArtEieN” Hetze der AfD anfällig sind), sehen, dass die PdL einen zweiten Wahlgang für Merz ermöglicht, um “Chaos” (i.e. eine Blamage für das Establishment) zu vermeiden und dass die PdL in Landesregierungen auch für das Aufrüstungspaket im Bundesrat gestimmt hat. Sie sehen, wie Reichinnek grinsend den Spahn empfängt und wie van Aken immer wieder erzählt, die Union müsse auf die Linke zugehen, um eine stabilisierende, langfristige Lösung für die Schuldenbremse zu finden. Und das finden sie beschissen, weil die SPD, die Union und die Grünen für sie alles Lügner und Verbrecher sind (du wärst überrascht, was ich so im Haustürwahlkampf gehört habe bisher), die nicht in politischer Verantwortung stehen sollten. Am Ende klebt eben ein gewisser establishment-vibe an der Partei, der aus der Kooperationsoffenheit herrührt. Die einzige Partei, die da performativ als Fundamentalopposition agiert, ist - auch erzwungenermaßen wegen Brandmauer - die AfD. Dass die Linke inhaltlich eine tatsächliche Alternative wäre, dringt nicht durch, da ihr konstruktives Auftreten ggü. den etablierten Parteien zu einem Glaubwürdigkeitsverlust führt.
Ist alles sehr vielschichtig. Irgendwie hat eine potentielle Arbeiterpartei auch damit zu kämpfen, dass das Klassenbewusstsein halt komplett gestorben ist. Niemand nimmt sich halt überhaupt mehr als “Arbeiter” wahr.
Es gibt aber sehr wohl ein Krisenbewusstsein und einen Hass auf das nebulöse “Establishment”. Das ließe sich zu echtem Klassenbewusstsein ausbauen imo, wenn man mehr Wahlkampf mit Existenzsicherung macht (Miete, Lebensmittelkosten, Arbeitsbedingungen etc.) und anfangen würde Vermieter, “Arbeitgeber”, Konzerne etc. für die von ihmen verursachten Probleme verantwortlich zu machen anstelle nur zu fordern, dass Milliardäre ein wenig mehr Steuern zahlen.
Irgendwo habe ich neulich als Erklärungsansatz (Küchentischpsychologie) gelesen, dass viele Menschen nicht wählen, was ihnen nutzt, sondern wählen für die Umstände, in denen sie gerne wären. Wie sie sich selbst sehen.
Ja aber diese FDP Dullies erreichst du eh nicht. Die PdL muss neben der klassischen Basis auch auf die desillusionierten Nichtwähler abzielen und wenns gut läuft gräbt sie dabei noch ein paar von den verzweifelten Protestwählern ab. Wir brauchen keine weitere linksliberale Partei, die sich in ihrer Rolle als kleiner Koalitionspartner anbiedert um ein paar Prestigeprojekte durchzuboxen, sondern eben eine Partei die sich konsequent gegen den zerstörerischen Kapitalismus wendet und dadurch die Legitimation für die neoliberalen Parteien angreift.
Die Linke hat bisher keine Wahlkampfstrategie gefunden, um aus der Rolle einer gutbürgerlichen Weltverbessererpartei herauszuwachsen und zu einer echten Arbeiterpartei zu werden, die die Unzufriedenheit der Bürger mit dem neoliberalen Status-Quo bündelt und somit eine Systemalternative bieten kann.
Eigentlich schade, beim Wahlkampf zur BTW hatte ich das Gefühl, dass das notwendige Umdenken endlich stattfinden würde und manche Kreis-/Landesverbände sind da durchaus schon weiter - aber mittlerweile sind wir ja immer noch oder wieder beim Modus Operandi Marginalverbesserungen durch Sozialdemokratie & Kulturkampf gelandet. Wenn man sich anguckt, in welchen Milieus die Linke punkten kann, dann scheint sie vor allem in den urbanen Gegenden gut anzukommen, wo man früher mehr Grün/SPD gewählt hat, Arbeiterhochburgen und ländliche Gegenden hingegen bleiben eher unerschlossen.
So lässt sich der Faschismus leider auf Dauer nicht aufhalten, befürchte ich. Dafür bräuchte es deutlich aggressiveren Klassenkampf und eine konsequent ablehnende Haltung ggü. den kapitalistisch systemaffirmierenden Parteien.
Felt that one
azolus@slrpnk.netto
DIE LINKE@feddit.org•Die Linke hat recht: Deutschland braucht eine neue AntisemitismusdefinitionEnglish
1·7 months agoAch Mensch, da warst du mal wieder schneller und auch noch gründlicher als ich :D
azolus@slrpnk.netto
DIE LINKE@feddit.org•Die Linke hat recht: Deutschland braucht eine neue AntisemitismusdefinitionEnglish
41·7 months ago[…] in Wirklichkeit ist es die moderne Version von "Kauft nicht bei Juden.
Eine derart pauschale Aussage über eine Bewegung zu treffen, die sich primär als friedliche Opposition zur völkerrechtswidrigen und durch internationale Rechtsprechung bereits angeprangerten Vertreibung, Besatzung und Entrechtung von Palästinensern durch den Staat Israel - nicht Juden im Allgemeinen - versteht, musst du schon etwas genauer belegen. Ein Vergleich mit “Kauft nicht bei Juden”, insbesondere ob der historischen Ausmaße des Antisemitismus im deutschen Reich damals, muss schon ein bisschen mehr in die Tiefe gehen als das, um nicht relativierend zu sein. Die JDA ist hier auch eindeutig denn
Boycott, divestment and sanctions are commonplace, non-violent forms of political protest against states. In the Israeli case they are not, in and of themselves, antisemitic.
Dem stimme ich zu. Das ist nicht per se antisemitisch, sondern im Einzelfall vom Kontext, den Motivationen der Bewegung und dem Agieren der Mitglieder abhängig.
[…] laut JDA nicht einmal Vernichtungsfantasien.
Das ist halt kompletter Quatsch. Lies halt mal die JDA durch, dann findest du folgendes unter den explizit als antisemitisch deklarierten Positionen:
- Denying the right of Jews in the State of Israel to exist and flourish, collectively and individually, as Jews, in accordance with the principle of equality.

Wahrscheinlich wenns um den Völkermord in Gaza geht…