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    3 months ago

    Aber die Message kommt nicht durch. Weiß auch nicht warum.

    Am Ende des Tages können wir nur rätseln, da meines Wissens nach keine wirklich belastbaren wissenschaftlichen Erhebungen zum Thema existieren. Ich persönlich würde aber die These aufstellen, dass das an der wahrgenommen Konstruktivität ggü. den anderen parlamentarischen Parteien liegt.

    Die zusehends prekär lebenden, eher bildungsfernen Wähler, die den neoliberalen Einheitsbrei hassen (also die, die für die “dIe AlTpArtEieN” Hetze der AfD anfällig sind), sehen, dass die PdL einen zweiten Wahlgang für Merz ermöglicht, um “Chaos” (i.e. eine Blamage für das Establishment) zu vermeiden und dass die PdL in Landesregierungen auch für das Aufrüstungspaket im Bundesrat gestimmt hat. Sie sehen, wie Reichinnek grinsend den Spahn empfängt und wie van Aken immer wieder erzählt, die Union müsse auf die Linke zugehen, um eine stabilisierende, langfristige Lösung für die Schuldenbremse zu finden. Und das finden sie beschissen, weil die SPD, die Union und die Grünen für sie alles Lügner und Verbrecher sind (du wärst überrascht, was ich so im Haustürwahlkampf gehört habe bisher), die nicht in politischer Verantwortung stehen sollten. Am Ende klebt eben ein gewisser establishment-vibe an der Partei, der aus der Kooperationsoffenheit herrührt. Die einzige Partei, die da performativ als Fundamentalopposition agiert, ist - auch erzwungenermaßen wegen Brandmauer - die AfD. Dass die Linke inhaltlich eine tatsächliche Alternative wäre, dringt nicht durch, da ihr konstruktives Auftreten ggü. den etablierten Parteien zu einem Glaubwürdigkeitsverlust führt.